Die Urkraft des Lebendigen, diese Kraft, die wir nicht erfassen können, nicht nachbilden können, die aus sich heraus Leben schafft – ist „Die Liebe“.
Sie ist keine Emotion, auch kein Gefühl, sie ist der Ausdruck in allem, was existiert. Sie ist dem Menschen (wie jedem anderen Lebewesen) innewohnend, ohne die Liebe wäre er nicht lebendig, er wäre nicht lebensfähig.
Der Mensch kann diese Liebe in sich negieren, sie umkehren und in der Aneignung – aber sie bleibt, was sie ist, die Lebenskraft, die allem Lebendigen innewohnt.
In der Aneignung kann der Mensch sein Menschsein nicht mehr entfalten, er kann nicht mehr heranreifen zu einem er-wachsenen Menschen. Er bleibt auf einer infantilen Stufe stehen und fühlt sich bedürftig – inzwischen ist das die „anerkannte“ Normalität unserer Zivilisation. Das ist der bedürftige Mensch, der sich aus sich selbst heraus aus der Bedürftigkeit „befreien“ muss. Das ist die Folge der Aneignung, in der wir heute leben. Erst sie führt zu Gewalt, zu Krieg! Die Gewalt, der Krieg ist nicht! dem Menschen innewohnend. Gewalt entsteht aus der Lüge, die zwangsläufig durch die Aneignung entsteht!
Die Liebe entfaltet sich in Menschengemeinschaften in organismischer Entfaltung, das ist der natürliche Ausdruck des Menschlichen. So drückt sich Mensch-Sein aus, es ist das Leben bewahrende, das Leben hegende, pflegende. es ist diese „Aufgabe“, die den Menschen heranwachsen lässt zu einem reifen er-wachsenen Menschen. So erfährt er sich eingewoben in den gesamten lebenden Kosmos……… und so erfährt er Liebe und so drückt er sie aus!
"Mein Freund, die Kunst ist alt und neu.
Es war die Art zu allen Zeiten,
Durch Drei und Eins, und Eins und Drei
Irrtum statt Wahrheit zu verbreiten.
So schwätzt und lehrt man ungestört;
Wer will sich mit den Narr´n befassen?
Gewöhnlich glaubt der Mensch, wenn er nur Worte hört,
Es müsse sich dabei doch auch was denken lassen."
Johann Wolfgang Goethe, Faust, der Tragödie Erster Teil